36. Schwangerschaftswoche

Es ist eine spezielle Zeit. Draussen ists Winter. Ich spüre selbst, wie ich mich zurückziehe und sich innerlich auch Winter einstellt. Und dann kommen da die inneren Stimmen, die nach „TUN“ schreien. Dass ich die Geburt noch anders vorbereiten muss, dass es noch diese Affirmation und diese Meditation braucht, dass ich noch Gegenstände oder Bilder brauche für die Geburt, um mich während der Geburt nicht zu verlieren. Dass ich noch mehr organisieren muss für den Fall „was wäre wenn“. Dass ich noch mehr Verbindung zum Baby aufnehmen muss, mehr Kontakt herstellen. Aber nichts fliesst in diese Richtung, also es kommt nicht aus mir heraus, sondern mein Verstand ist dieser Meinung. Ich spiele die Geburt, frage, was es noch braucht. Spiele die verschiedenen Menschen, die involviert sind, ich, die Kinder, mein Mann. Das Spiel ergibt den Impuls, noch aufzuschreiben, was wir alles brauchen. Nicht viel, einige Windeln, Wochenbettbinden, Leintücher und Bettunterlagen. Die richtigen Nummern speichern, wenn wir sie brauchen würden. Die Namenswahl taucht auch auf. Wer zu den Kindern schauen wird.

Eine Frage, die noch im Raum steht, ist, wann die Hebamme kommt. Mein Mann scheint alles etwas auf sich zukommen zu lassen. Mein Verstand würde ihn gerne zwingen, sich mehr mit der Thematik zu beschäftigen, obwohl ich auch den anderen Teil fühle, der weiss, dass alles richtig kommt, wie es kommt. Mein Mann ist ein entspannter Zeitgenosse und kann gut mit unerwarteten Situationen umgehen, lässt sich nicht so schnell aus der Ruhe bringen. Also wird diese Geburt mit relativ wenig Vorbereitung, jedenfalls auf gesprochener Ebene, stattfinden . Jedenfalls bis jetzt. Ich folge meinen Impulsen, spiele Ängste auf, wenn sie kommen.

Ich rede oft mit dem Baby, meine Gedanken sind „da unten“, ich nehme es mit, rede auch oft während dem freyen Spiel mit dem Baby. Denn gerade im Spiel meldet es sich oft, streckt sich oder der Bauch wird hart. Es ist spannend zu sehen, dass wenn ich es dann mitnehme, erkläre, dass ich spiele und dass es sicher ist, weil ich mich um alle auftauchenden Gefühle, Emotionen und Impulse kümmern werde und es nichts zu tun hat, wie das Baby ruhiger wird und der Bauch weicher.

Ich habe im Allgemeinen kaum körperliche Beschwerden. Die Krampfadern sind gut erträglich mit Strümpfen, mein Rücken ist besser denn je. Ab und zu ein harter Bauch, aber das gehört etwas dazu. Der harte Bauch macht im Moment auch, dass ich die Lage des Babys nicht recht tasten kann. Die Gebärmutter wird sofort hart, wenn ich versuche zu tasten. Aber bis in die 37.SSW kann ich da noch entspannt sein, denn bis dahin ist noch alles möglich.

Auch tauchen meine Schattenanteile gerade wieder sehr stark auf. Die mäkelige Hexe, die alles genau beobachtet und bewertet. Sie sorgt dafür, dass ich alles so bekomme, wie ich es gerne hätte. Also nein, sie klagt einfach an, ändern tut sich natürlich nicht viel. Denn sie mäkelt nur, ohne Grenzen, völlig haltlos, auch ohne Liebe. Sie schaut misstrauisch um die Ecke, zeigt mit ihrem krummen Finger auf alles, was ihr nicht passt, vergiftet etwas die Atmosphäre. Ich weiss, dass sie möchte, dass ich bekomme, was ich mir wünsche, aber ihre Strategie macht mehr kaputt, als das es hilft. Genauso der Arnold Schwarzenegger in mir, der alles bekämpft, was mit dem System zu tun hat. Die Schule, die Schulmedizin, das Gesundheitswesen, die Arbeitswelt, unsere Gesellschaft. Nur am Mäkeln, aber leider ziemlich erfolglos mit dem Gemäkel seit Jahren. Ich würde die alte Hexe und Arnie dieses Jahr gerne loslassen.


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