Zyklustag 33

Mein Körperdialog funktioniert im Moment üüüberhaupt nicht. Ich kann gerade nicht sagen, was ich fühle. Vielleicht will ich auch zu konkrete Antworten. Ich spüre, dass ich eine tiefe, kribbelige Freude verspüre, wenn ich an ein weiteres Kind, an eine Schwangerschaft denke. Mein Herz hüpft, es kribbelt innerlich hoch, vom Bauch hoch in die Kehle. An der Wirbelsäule entlang? An der Speiseröhre? Ich kanns nicht sagen, aber das sind die Bilder, die da sind. Ebenfalls bin ich seit gestern ein bisschen flauschig, fast wie ein kleines Zuckertief. Es fühlt sich etwas aufgeregt an, etwas luftig. Ich erde mich viel, in dem ich auf den Boden liege. Und ich erwische mich dabei, wie ich mir schon in allen Facetten ausmale, wie ich diese Schwangerschaft in voller Kraft, auf meine Art erleben werde. Meine Entscheidungen, mein Weg, nur ich und das Kind. Ja, mein Partner hat natürlich schon was zu sagen, aber dieses Mal würde ich es so machen, wie ich es fühle, dass es richtig ist. Es ist mein Körper, nur ich bin darin, nur ich erlebe es. Und ich gebe mir die Erlaubnis, liebevoll alleine dafür zu entscheiden. Aber er ist sich das inzwischen gewohnt. Erstaunlich ist auch, dass er gar nicht nervös reagiert, angesichts eines dritten Kindes. Unser Entscheid nach dem zweiten war für uns glasklar. Kein weiteres Kind. Wir sind komplett. Ich muss etwas schmunzeln jetzt. Das Leben ist immer für mich. Ich hadere gar nicht damit, dass das Leben vielleicht andere Pläne hat als ich, wir.

Heute morgen lag ich die ersten Minuten nach dem Aufwachen ruhig im Bett, meine Hände auf dem Bauch. Ich ging in Kontakt mit meinem Bauch, meiner Gebärmutter. Stelle mir vor, einfach bei ihr zu sein und zu lauschen, was da kommt. Heute, ausser gurgelnde Darmgeräusche nicht viel. Und eben diese Aufregung. Die freudige Erwartung. Und der Schreck in den Muskeln, sollte das nicht so geschehen, wie ich mir das ausmale. Auch diesen Teil kann ich begleiten. Da ist eine Trauer. Sie darf sein.