35.Schwangerschaftswoche

Es wird Winter draussen. Ich habe auch Lust auf Rückzug, Stille, Dunkelheit. Es gibt noch einiges zu erledigen vor der Geburt, zu Hause, aber vor allem geschäftlich möchte ich noch einige Dinge erledigen. Aber ich habe gerade viel Zeit, weshalb das gut geht.

Wenn ich auf diese Schwangerschaft zurückblicke, dann finde ich es schon interessant, wie sehr sie von Rückzug und Stille geprägt ist. Das Kind, wie auch ich. Ich hatte immer wieder Anflüge, Blogartikel zu schreiben oder Insta wieder etwas mehr zu bespielen. Irgendein Teil in mir möchte nicht. Dieser Teil weiss gar nicht, was er berichten soll. Auch in Gesprächen mit meinem Mann und meinen Liebsten merke ich, dass ich oft schweigsam bin. Etwas gedämpft. Ich weiss gar nicht genau, was erzählen, habe zu vielem keine Meinung oder kann mich nicht dafür erwärmen, wie früher. Obwohl ich dann trotzdem bei einem gewissen Punkt ins Plaudern komme, aber der ist viel weiter weg als früher. Ich bin auch oft alleine zu Hause, habe wenig Impulse, etwas zu unternehmen. Manchmal fühlt es sich so unspektakulär an, dass ich denke, ich müsste das nun sofort ändern.

Im August habe ich die Ausbildung zum Freyspiel-Coach gemacht. Da haben wir uns beim ersten Treffen gegenseitig vorgestellt, das heisst, ich habe meinen Namen genannt und die anderen Teilnehmer sagten dann, welche Impulse sie zu meiner Person haben. Das war sehr spannend. Eine Person sagte nämlich, dass sie sich so formlos fühle, wie zu einer Pfütze zerlaufen, um in eine neue Form zu finden. Das ist so unglaublich treffend, genauso fühlt es sich an. Ich bin eine Pfütze, nehme alles auf, spiegle, bin einfach. Und doch weiss ich, dass mit einer Pfütze irgendwann etwas geschieht, im Winter friert sie ein, in der Sonne trocknet sie aus, das Wasser steigt zum Himmel. Ich freue mich darauf, wenn ich eine neue Form annehme. Gerade scheint die Zeit noch nicht gekommen zu sein.


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